Hagebuttenzeit!

Endlich ist sie da, die Hagebuttenzeit!

Ab September wachsen Hagebutten ja fast an jeder Ecke und sehen nicht nur im Winter hübsch aus. Gerade die Hundsrose (Rosa canina ssp. lito) ist in unseren Breitengraden weit verbreitet. Von ihr stammt auch die als Heilfrucht verwendete Hagebutte ab.

Mir sind sie vor allem noch aus meiner Kindheit bekannt, als Tee in der Jugendherberge oder wenn man jemanden ärgern wollte als Juckpulver.

Das Juckpulver kommt von den feinen Härchen an den Kernen, die beim Verzehr der rohen Scheinfrüchte übrigens auch zu Reizungen an der Schleimhaut führen können. Daher sollte dein Hund sie nicht unbedingt direkt vom Strauch ernten.

Was eine Wunderpflanze!

Die Hagebutte der Rosa Canina ssp. lito ist reich an Vitamin C, Pektinen, Galaktolipiden, Flavonoiden, Mineralstoffen, Vitamin (u.a. A, B, E) und und und. Sie ist also ein richtiger Booster für die Gesundheit! Es gibt mittlerweile einige Studien, die belegen, dass die Hagebutte der Hundsrose eine entzündungshemmende  und antioxidative Wirkung hat.

Es gibt erste Studien, die belegen, dass die Hagebutte der Rosa Canina ssp. lito sich positiv bei Arthritis und Rheuma auswirkt. Dafür sind die hauptsächlich Galaktopeptide verantwortlich, ein Pflanzenstoff, der besonders in den Kernen vorkommt.

Außerdem enthält die Hagebutte eine höhere Menge an Vitamin C als Zitrusfrüchte, was allerdings beim Hund nur bedingt eine Rolle spielt (z.B. bei Leberschäden und nach großen Operationen oder beim Fellwechsel). Unsere Hunde können ja Vitamin C in der Leber und in den Nieren selber bilden, daher sind Unterversorgungen selten bekannt. Auch sollte man beachten, dass Vitamin C eine harntreibende Wirkung haben kann und zu viel davon Durchfall auslösen kann.

 

Worauf musst du beim Sammeln achten?

Wenn du nun also losziehen möchtest, um für deinen Hund (und vielleicht auch dich) ein paar dieser Scheinfrüchte zu sammeln solltest du einige Dinge beachten… Am Besten lassen sie sich nach dem ersten Frost sammeln, dann sind sie etwas süßlicher. Auch ist es sinnvoll Hagebutten an sonnigen und trockenen Tagen zu suchen, da dann der Vitamin C-Gehalt etwas höher sein soll. Wenn du sie zwischen die Finger nimmst, dann sollten sie noch fest sein und sich wenn nur minimal eindrücken lassen.

Und lass bitte immer ausreichend Hagebutten für die Wildtiere am Strauch, denn für diese sind im Winter die kleinen roten Kugeln auch ein wichtige Nährstoffquelle!

Doch was machst du dann mit den selbstgesammelten Hagebutten?

Für meine Hunde bereite ich die Hagebutten als Pulver zu. Das ist allerdings nicht ganz so einfach, denn die kleinen Dinger sind verdammt hart.

Um das Pulver selber herzustellen musst du die Hagebutten erstmal trocken, dies bitte bei maximal 40 Grad Celcius, da sonst die Nährstoffe leiden.

Dann kommt der schwierige Teil…Ich habe mehrere Anläufe gebraucht, um die getrockneten Dinger klein zu bekommen. Das ist mir schlussendlich erst mit einer elektrischen Kaffeemühle gelungen. Wenn du das geschafft hast, dann kannst du das Pulver z.B. in einem ausgekochten Marmeladenglas aufbewahren. Wenn es gut durchgetrocknet ist und an einem dunklen Ort aufbewahrt wird ist es sogar recht lange haltbar (mind. 3 Monate).

 

Auch kannst du aus den Hagebutten Mus oder Tee zubereiten, Rezepte dafür gibt es reichlich im Internet.

Wem das zu aufwendig ist, der kann natürlich auch Hagebuttenpulver im Handel kaufen. Doch auch da sollte man genauer hinschauen, da es sich um die Rosensorte Rosa canina handeln sollte.